Florian X: Verweigerung 3,80€ (p121)

3,80

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Beschreibung


Florian X:
Verweigerung
3,80€ (p121)
Social fiction – ein kleines, bewußt „unordentlich“ gestaltetes Büchlein, A6, 128 Seiten, einige Abbildungen

„.. wir sind die Versager, sogar im politischen Widerstand kriegen wir nichts mehr gebacken, vermutlich weil ein Sieg, z.B. gegen die Expo, unserer Neigung zur Niederlage widersprechen würde. Aber eigentlich toll, unsere Szene, ein tolles Fiasko…

Florian X gibt es nicht und es gibt ihn überall: den Versager, den, der den Anschluß an die ach-so-gute-Welt verpaßt. Aber dieser Florian nimmt die Rolle des Versagers als Position der bewußten Verweigerung an und treibt sie bis in den letzten Winkel seines Lebens. Da wird ein sich aufrollender Socken nicht gerichtet, sondern schmerzvoll durch die Fußgängerpassage geschlurft, um sich den Blicken der Spießer auszusetzen, und die letzte bezahlbare Milchpackung bleibt aus Trotz leer im Kühlschrank stehen, und statt wie früher zu trampen, wandert Florian im Straßengraben. Der frühere Positiv- Aktivist sucht die links- ökologische Szene auf, um sich sagen zu lassen, daß er aufgegeben habe.
EinIrrtum, denn wer ist aufmerksamer und engagierter als der Pessimist, der Gruppengekicher als Fröhlichkeitszwang enttarnt, der dazu dient, nicht mehr wirklich politisch oder kulturell aktiv zu sein. Ist die Szene mehr als ein narzistisches Sich- In- Szene- Setzen?
Florian X verkommt äußerlich, doch sein Kopf arbeitet unentwegt: er spricht über Hippies, Punks, über die Generation X, Kurt Cobain, die EXPO, Chomsky, über Trance und Chaos- Musik, das nächtelange Programmieren einer neuen Sprache am PC – was nicht funktioniert, weil „Sprache lebendig ist“.
Der Satz „Kriege soll man aufgeben statt durchhalten.“ ist eines der Schlagworte eines Verweigerers in Zeiten der New Economy, des Banker- Booms und der Gutgehphilosophie, die mehr mit sich selbstals mit der Welt beschäftigt (und meistens gegen sie) ist.
Anarchistisch. Philosophisch. Destruktiv. Niemals aufgebend.