Roel van Duyn: Provo (u41)

2,00

Beschreibung

Roel van Duyn: PROVO. Einleitung ins provozierende Denken.
Aus der Reihe „Projekt Utopie“, Packpapier-Verlag.
Broschüre mit 40 Seiten und vielen antiautoritären Bildchen.
PROVO richtet sich an Anarchisten und Syndikalisten, Beatniks, Stadtstreicher, Scherenschleifer, Knastvögel, Säulenheilige, Hexen und Magier, Kartoffelchipesser, Paranoiker, Schwule, Grundschullehrer, Assistenz- Assistenten, Pyromanen, Philosophen, Agitatoren, Geschlechtskranke, Pazifisten und sonstiges Gesindel, sowie- das wollen wir nicht vergessen- natürlich an die Jungs vom (holländischen)Verfassungsschutz. PROVO – das ist Widerstand gegen Kapitalismus, Kommunismus, Faschismus, Militarismus, Bürokratie, Expertentum, Dogmatismus, Sexismus, Autorität, Bürgertum und Arroganz.
PROVO steht vor der Wahl: entweder den verzweifelten Aufstand zu wagen oder sich passiv von der Bühne des Geschehens zu verabschieden. PROVO ruft auf zum Widerstand, wann immer, wo immer er möglich
ist. PROVO weiß, die Sieger werden letztlich die anderen sein.Trotzdem wird sich PROVO die Chance nicht entgehen lassen, diese Gesellschaft noch einmal zu provozieren. PROVO betrachtet den Anarchismus als inspirierende Quelle des Aufstands. PROVO will den traditionellen Anarchismus erneuern und unter der Jugend verbreiten. PROVO, denn PROVO-Verhalten in der heutigen Gesellschaft ist noch das einzig Annehmbare.
Texthinweis:
Roel van Duyns Agitationspoeme „Einleitung ins provozierende Denken“ und „Aufruf an das internationale Provotariat“ erschienen erstmals 1965 in der Amsterdamer Zeitschrift „PROVO“. Die vorliegende Ausgabe folgt der leider unvollständigen deutschen Erstübersetzung aus dem Englischen von C. Krasser und J. Schmück und wurde nochmals frei überarbeitet. Aber als Einführung in das Konzept der Provokation ist die Broschüre allemal lesenswert.
Zum Autor: Roel van Duyn war ein Rädelsführer der Provos und Kabouters. Während die Provos wild und individualistisch waren, verstanden sich die Kabouters als konstruktive, ökologisch orientierte Bewegung. Bei den Amsterdamer Gemeindewahlen kamen sie mit 12% und 5 Sitzen in den Gemeinderat und chaotisierten erfolgreich das Parlament. Nach Gründung der PPR, Radikale Partei, wurde Roel van Duyn sogar Bürgermeister, 1976 wurde er durch ein Mistrauensvotum von Kommunisten und Sozialisten gestürzt. Van Duyn geriet vor allem wegen seiner radikalen Antiatompolitik und der Forderung nach einer Ökosteuer zur Finanzierung regenerativer Energien in die Kritik. Später war er einige Jahre lang Biobauer, und blieb ansonsten der Provokation treu.