Samad Behranghi: Der kleine Schwarze Fisch (a23)

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Beschreibung

Samad Schwarzer FischSamad Behranghi: Der kleine schwarze Fisch.

Ein persisches Märchen für Jung und Alt, mit schönen Bildern illustriert, 32 Seiten, DIN A 6, PackpapierVerlag.

 

Das Märchen:

Der kleine schwarze Fisch zieht aus, das Ende des Baches zu finden, ist begierig zu wissen, was dahinter liegt. Unerschrocken schwimmt er los, angespornt von dem Wunsch, zu wissen, zu erfahren, die Welt zu entdecken und mit den Tieren zu sprechen, die außerhalb seines Heimatbaches eine Welt bewohnen, die er bisher nicht gekannt hat. Immer wieder fragt er, nach dem Frieden, nach dem Grund für Feindschaft und Furcht, und er fragt nach der Freiheit, die es für einen kleinen Fisch in der großen Welt doch geben muß. Wenn nur die großen, gefährlichen Kormorane und Pelikane nicht wären,…

Hier liest man einerseits ein bezauberndes Märchen, das auch Kinder verstehen, aber unübersehbar ist auch der politische Drang nach Freiheit: „Wenn nun ein Fisch in seinen Beutel gelangt (es geht um den die Kleintiere bedrohenden Schnabelsack des Pelikans), gibt es für ihn gar keine Hoffnung, doch noch zu entkommen?“- „Es gibt nur einen Weg. Du mußt den Beutel (von innen) zerreißen!“ Und an anderer Stelle: „Warum bist Du so mißtrauisch und ängstlich, kleiner Fisch?“- „Ich bin weder mißtrauisch noch ängstlich, mein Mund spricht, was meine Augen sehen und mein Verstand mir rät.“

Wie Samad, so verschwindet auch der kleine schwarze Fisch am Ende spurlos, aber es bleibt eine Hoffnung zurück, die Hoffnung, dass unter „(12 000) kleinen Fischen (…) einer (keine Ruhe findet)“ und losschwimmt, und, dies darf man als Samads Bekenntnis lesen: „Wichtig allein ist, welchen Wert mein Leben oder mein Tod für das LEBEN hat…“.
Zum Autor Samad Behranghi (1938-1968):

Behranghi wurde in einem Dorf bei Aserbeidschan/Iran (Nordwestliche Provinz) geboren und wuchs in Armut und Elend auf. Er entwickelte früh ein Gespühr für die gesellschaftliche Situation seines Landes und erkannte die Notwendigkeit gelebten Widerstandes und der Solidarität der Unterdrückten untereinander, was er in seinen Geschichten und Erzählungen für Kinder zum Ausdruck brachte. Aber wie ein persischer Gelehrter sagte: „Seine Werke sind für Kinder geschrieben, aber die Erwachsenen sollen daraus lernen!“

Doch welches repressive Regime sieht gelassen zu, wenn zum Widerstand gegen es aufgerufen wird…1968 verschwand Samad, seine Leiche wurde später am Arras- Fluss im Norden Persiens gefunden.