Beschreibung
Gusto Gräser, DRUM TAUWIND INS WINTERLAND! TAO-WIND IN DIE HIRNFROSTIG VERFROHRENE WELT! Sein Leben in Wort und Bild. Hrg. v. Ulrich Holbein zs. m. Hermann Müller und Herrmann Cropp. 252 Seiten mit vielen Abb, 20,00 € (p195)
Gusto Gräser (1879-1958) stammt aus der Dissentergemeinschaft in Siebenbürgen, die im 16. Jh von den Sozzinianern gegründet wurde. Das ist die intellektuellste Dissentergruppe, der auch Newton angehörte. Graeser entschloss sich mit 18 Jahren, von nun an ein freies Leben außerhalb der Institutionen zu führen. Er war Mitgründer von Monte Verita und zog danach als Naturapostel, Wanderdichter und -lehrer durch die Lande. Er verfasste viele Gedichte, Flugschriften, versah sie mit seinen Zeichnungen, besuchte andere Kommunen, nahm an Vagabundenkongressen und anderen Veranstaltungen teil. Er war im Kontakt mit Hermann Hesse, der seine Erfahrungen literarisch verarbeitete. Er musste sich dauernd gegen die Behörden wehren, die ihm sein Leben verbieten wollten. Diese Dokumentensammlung präsentiert sein Wirken in umfassender Weise. Es gab in den goldenen zwanziger Jahren eine ganze Reihe solcher Wanderlehrer. Denn es war auch eine Zeit des Suchens und Aufbruchs, obwohl dann doch der fremdfinanzierte Faschismus obsiegte. Aber wir wissen noch viel zu wenig über viele solcher Versuche. Doch dieser ist nun aufgearbeitet.
Inhalt – Herkommen, Kindheit, Siebenbürgen, Budapest – Was mir nur schimmernd vorgeschwebt: Störrischer Adept beim Naturpropheten Meister Diefenbach, im Himmelhof, 1898 – Donnerdrein, Du Erdensohn! Komm hervor aus dem Gewohn! 1900 – Wanderung zum Wahrheitsberg, 1900 – Mitten in der Schindustrie – Einzelauftritte von Naturmenschen, um 1904 u.f. – Der bekannte Propagandist der Nacktkultur – verhaftet! 1909 – Was würde Nietzsche zu diesem Dichter sagen? 1911 – Deutschlandfahrt zum Hohen Meißner, 1913 – Abschiebung wegen Verkehrsstörung, Hutlosigkeit, unzüchtiger Bilder usw., 1914 u.f. – Tao – Das Buch zur Genesung der Welt, 1918 – Verkappter Bettler oder freimütiger Heimatsohn? 1920 – Höhlenbewohner im Anmarsch – Messias-Seuche vor den Toren Berlins, 1922 – Der für Deutschlands Gesundung brennende Mann, 1926 – Dr. Uhu über einen Urmenschen im Gerichtssaal, 1927 – Wozu ist die Landstraße da? Vagabunden-Kongress 1929 – Uns – winkt – doch – Land – winkt urheimduftig heitre Gartenzeit, 1930 u.f. – Ein Freipass durch das Land, 1940 u.f. – Waldbold hat ja den Riesenvogel: Frei zu sein, 1956 – Das Brieflein Wunderbar, für schwäbische Jünglinge, 1956 – Er nannte sich einen Bildner, Nachklang 1964 – Zeittafel kommentierter Literaturquellen und Literaturempfehlungen